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Alla bella Wechmar - auf das schöne Leben

Horst Gröner (TA)


WECHMAR. Ihr Sommertheater führten im Gemeindesaal Mitglieder des Wechmarer Heimatvereins auf. Das Publikum war begeistert.


Mit viel Liebe zum Detail und zu Szenen aus dem Alltag führten elf Mitglieder des Wechmarer Heimatvereins das Stück „Teilzeitverrückt – Ein Spiel mit Klischees“ auf. Geschrieben und inszeniert hatte es Aniela Liebezeit, die nebenbei auch noch als Souffleuse fungierte. Wegen der unsicheren Wetterlage waren die Vorstellungen kurzfristig vom Hof des Landhauses Studnitz in den Gemeindesaal verlegt worden.

„Ein bisschen verrückt sind wir alle, zumindest Teilzeit“, wie es am Ende des zweistündigen Spiels von der Bühne her hallte. Und gemeinsam mit dem begeisterten Publikum stimmten alle rundum überzeugenden Mitwirkenden das zu „Alla bella Wechmar – auf das schöne Leben“ umgewandelte Lied an.

Begonnen hatte es mit einem Disput zwischen Gitte (Bärbel Kreuch) und Jürgen (Michael Bilinger) über die zweckmäßige Dekoration der Wohnung und die Leidenschaft zum Integrieren von Sperrmüll in die Wohnung. Doro (Grit Schack) und Nils (David Herz) sinnierten über den Auszug der Tochter Lotte (Johanna Schack) aus der elterlichen Wohnung, wobei diese aber mehr Probleme mit einem Handy hatte, das in die Toilette gefallen war. Die beiden jungen Leute sangen dann „Ein Riesenkompliment – bei dir kann ich Ich sein“, wie um alle Wirrnisse zu vergessen.


Inge (Kathleen Schmidt) und Arndt (Arndt Schmidt) waren sich nicht ganz einig darüber, wer für die Haushaltswäsche zuständig sei. Paula (Natalie Schüller) und Philipp (Lars Schüller) diskutierten über ihre Rollen als junge Eltern. „Die Mutter wird in sozialen Medien idealisiert“, meinte Paula, und er hielt dem entgegen, dass Männer als „die Nummer zwei“ immer hintan stehen müssten. Doch mit ihrem Song „Lass mich dein Sorgenfalter sein, ich falte große Sorgen klein“ kamen sie wieder aufeinander zu.


Beste Stimmungmit Nina Hagens Kulthit


Arndt meinte später zu Inge: „Es kann einfach mal schön sein, nicht zu denken.“ Lotte und Nils waren sich über die Zweckmäßigkeit einer „Übergangsjacke“ nicht einig, und Paula und Philipp diskutierten über ihr Gepäck für den anstehenden Urlaub, vor allem die einzupackenden Schuhe. An einem mit Lotte und Nils vereinbarten Spieleabend war plötzlich Karaoke angesagt, das in dem Lied „Du hast den Farbfilm vergessen“ gipfelte, wobei der ganze Saal im Takt klatschte und lauthals mit einstimmte. In einer Nordic-Walking-Gruppe war neben den anderen „reiferen“ Frauen Ursula (Anita Häusner) mit vertreten. Sie kamen gemeinsam zu dem Schluss, nie wieder 18 Jahre alt sein zu wollen. Anschließend hatten sich versehentlich Doro und Gittes Ehemann Jürgen mit Handschellen aneinander gefesselt, ohne einen dazugehörigen Schlüssel. Der Schlüsseldienst kam, umjubelt in Gestalt von Knut Kreuch, der die beiden befreite und mit allen Mitspielern das Lied von „Bella Wechmar“ sang.

Regisseurin Liebezeit dankte am Ende nicht nur den Mitwirkenden, sondern auch den guten Geistern von Technik über Bühnenbild bis hin zur Versorgung. Langer, verdienter Riesenapplaus zeigte, wie sehr dieser Abend bei den Besuchern angekommen war.


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